Grundlage für wohngesundes Bauen mit Holz sind diffusionsoffene Konstruktionen. „Diffusionsoffen“ meint, dass die Holzbauteile den Wasserdampftransport infolge von Diffusionsvorgängen durch das Bauteil kontrolliert hindurchzulassen. Derartige Konstruktionen sind aufgrund der Verwendung diffusionsoffener Baustoffe anstelle von z. B. dampfdichten Kunststofffolien auf der Raumseite möglich. Im Zuge der Planung zuvor durchgeführter Berechnungen wird nachgewiesen, dass die Konstruktion frei von Kondensat bleibt. Die Bauteile verfügen so über ein hohes Austrocknungsvermögen sowohl nach außen als auch nach innen und sind robust hinsichtlich ungewollt auftretender Feuchteeinwirkungen. Umgangssprachlich würde man solche Konstruktionen als „atmungsaktiv“ bezeichnen.
Das wesentliche Merkmal des Systems ist dabei die auf der Innenseite liegende tragende Holzwerkstoffbeplankung. Diese dient als multifunktionales Bauteil und übernimmt die Funktionen Aussteifung, Dampfbremse und Luftdichtung. Grundgedanke ist, die dampfsperrende Kunststoffbahn auf der Innenseite der Bauteile zu vermeiden. Mittlerweile hat sich die Bauweise als äußerst robust erwiesen. Zahlreich sind die verfügbaren Informationen, so dass Sicherheit bei Planung und Ausführung gewährleistet ist.
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Holz sind lange bekannt. Genauso lange hielt sich aber auch das Gerücht, dass Holz im Vergleich zu anderen Materialien weniger hygienisch sei. Seit den neunziger Jahren haben aber diverse Studien gezeigt, dass gerade das Gegenteil der Fall ist. Eine Studie der Universität Wisconsin (US A) zum Beispiel konnte belegen, dass die Oberfläche von Küchengeräten aus Holz eine geringere Keimbelastung als solche aus Kunststoff hat.
Und nicht nur das: Holzoberflächen zeigten ein merklich antibakterielles Verhalten. Eine Keimreduktion erfolgte auf den Küchengeräten und Küchenoberflächen aus Holz bereits nach wenigen Minuten.
Weiterhin lädt sich Holz nicht elektrostatisch auf. Es zieht weder den Staub an, noch bindet es ihn. Damit sind die glatten Holzoberflächen auch für Allergiker eine Alternative. Damit nicht genug: Eine Studie der Grazer Joanneum Research Forschungsgesellschaft hat Hinweise auf weitere gesundheitsrelevante Holzeigenschaften ergeben. Untersuchungen an Probanden, die sich abwechselnd in Räumen mit Zirbenholzverkleidung und ohne jegliche Holzverwendung aufhielten, zeigten, dass diese in den holzverkleideten Räumen bessere Kreislaufwerte aufwiesen, einen erholsameren Schlaf hatten und dass sich auch deren allgemeines gesundheitliches Befinden positiv veränderte.
Herausgeber (verantw.): Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e. V.,
Dr. Peter Sauerwein, Ursulum 18, 35396 Gießen,
November 2013