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Die Bedeutung der Forstwirtschaft - warum Nachhaltigkeit immer wichtiger wird

Als nachhaltiges Unternehmen ist es uns wichtig, über alle Aspekte unseres Hauptrohstoffes Holz zu informieren. Dazu zählt vor allem die Fortwirtschaft, als wichtigster Holzlieferant. Neben der Rohstofferzeugung fallen jedoch noch viele andere Aufgaben in den Bereich dieses Wirtschaftszweigs, welcher sich heutzutage vor allem mit dem Erhalt der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Funktion der Wälder beschäftigt. Lesen Sie, welche Bedeutung der Forstwirtschaft aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen zukommt und warum die Nachhaltigkeit in diesem Bereich eine immer größere Rolle spielt.

Entwicklung und Bedeutung der Forstwirtschaft

Zu Zeiten als die Menschen noch als Nomaden durch das Land zogen und sich von Früchten und Wild ernährten, war es nicht notwendig, das Land an die Anforderungen des Jägers und Sammlers anzupassen. Im Gegenteil: die Menschen passten sich dem Land und ihrer natürlichen Umgebung an. Erst als die Menschen sesshaft wurden und begannen, Hütten und Häuser zu bauen aus denen später Siedlungen, Dörfer und Städte wurden, lernten sie, den Boden vor ihrem Haus und den sie umgebenden Wald intensiv zu nutzen. 

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung wuchs die Bevölkerung rasant und es wurde mehr Wohnraum, Acker- und Weideland benötigt. Darüber hinaus war Holz ein wichtiger Baustoff und Wärmelieferant. Um diesen zu gewinnen, nahm man bereits im Altertum und dem zeitlich darauffolgenden Mittelalter großflächige Rodungen vor, welche den Wald für immer veränderten. Die Waldwirtschaft als neuer Wirtschaftszweig entstand. 

Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde etwa ein Drittel der ursprünglich vorhandenen Waldfläche in Wohnraum und landwirtschaftliche Nutzfläche umgewandelt. Als der Mensch erkannte, was die großflächige Zerstörung der Wälder zur Folge hatte, waren weite Teile Europas jedoch bereits entwaldet und die Versorgung mit dem essentiellen Roh- und Brennstoff war in Gefahr. Dies führte zu einem Umdenken und der Definition des Begriffes „nachhaltige Forstwirtschaft“. Während früher vor allem maximale Holzerträge angestrebt wurden, hat die moderne Forstwirtschaft heute die Aufgabe, den Wald als Rohstoffquelle und Energielieferant aber auch als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie Freizeit- und Erholungsraum zu erhalten. Diese und weitere Funktionen des Waldes sollen durch eine nachhaltige Bewirtschaftung dessen für künftige und nachfolgende Generationen bewahrt werden.

Nachhaltige Forstwirtschaft zum Erhalt der Funktionen des Waldes

Den meisten ist der Wald wohl als Lieferant des bedeutenden Rohstoffes Holz, Heimat zahlreicher Tier- und Pflanzenarten und Raum für Freizeitaktivitäten und Erholung bekannt. Doch das ist nicht alles, was dieser Naturraum zu bieten hat! Heutzutage erfüllt er vor allem eine Klima-, Wasser- und Bodenschutzfunktion, welche für uns zu Zeiten der fortschreitenden Industrialisierung und der damit einhergehenden Umweltverschmutzung und Klimaveränderung besonders wichtig ist.

Wald als Wasserwerk

Jeden Tag verbrauchen wir Deutschen mehr als 100 Liter Wasser pro Person. Dabei beziehen die meisten ihr Wasser von einem regionalen Wasserwerk. Doch wo gewinnt dieses das Wasser zur Aufbereitung? Die Antwort: ein Großteil des Trinkwassers kommt aus dem Wald. Wenn es regnet, fallen die Tropfen dort zumeist auf die Äste und Blätter der Bäume, auf welchen sie sich sammeln und erst später, wenn der Regen längst vorbei ist, auf den Boden des Waldes gelangen. Dieser funktioniert wie ein Schwamm und speichert das Wasser, welches durch unzählige kleine Gänge und Poren aufgenommen wird, in Hohlräumen. Ein Quadratmeter Waldboden kann dabei bis zu 200 Liter Wasser speichern. Nach und nach wird das gesammelte Wasser abgegeben und beim Durchsickern durch verschiedene Bodenschichten gereinigt bevor es schließlich ins Grundwasser gelangt. Eine nachhaltige Forstwirtschaft unterstützt die Wasserreinigungsfunktion des Waldes indem der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden gezielt vermieden wird.

Wald als Mehrfamilienhaus

Der Wald steckt voller Leben und ist Heimat für viele Tier- und Pflanzenarten. Vom Boden bis in die Wipfel bietet er durch seine vielfältige Oberflächenstruktur und unterschiedliche klimatische Bedingungen ausreichend Platz für verschiedene Kleinhabitate. Um diese zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten, ist es die Aufgabe der Forstwirtschaft, den Eingriff des Menschen in das Ökosystem Wald zu regulieren. Dazu gehört zum Beispiel die Überwachung der Artenbestände und Förderung seltener oder bedrohter Arten. Aber nicht nur die Pflanzen und Tiere müssen geschützt werden, sondern auch die Bäume. Darum fällt es in den Aufgabenbereich der Forstwirtschaft, diese insbesondere vor der Beschädigung durch Wild- und Nutztiere zu schützen.

Wald als Klimaschützer

Hauptverursacher des Klimawandels sind Schadstoffemissionen, welche unter anderem in Form von Kohlenstoffmonoxid, Schwefeldioxid, Methan oder Ammoniak in großen Mengen in die unteren Schichten der Atmosphäre gelangen. Dort reflektieren sie einen Teil der von der Erde ausgehenden Wärmestrahlung, sodass die Temperaturen auf unserem Planeten steigen. An dieser Stelle kommt der Wald als wichtiger Schadstofffilter ins Spiel. Bäume nehmen, im Zuge der Photosynthese, Kohlenstoff und andere Schadstoffe über ihre Blätter und Nadeln auf und bauen diese mit Hilfe von Enzymen und Mikroorganismen ab. So filtern sie die Luft und reichern diese darüber hinaus mit Sauerstoff an. Das hilft maßgeblich, die Schadstoffkonzentration in der Luft zu senken. Über Ballungsräumen enthält diese zwischen 100.000 und 500.000 Staubteilchen pro Kubikmeter während es im Wald nur etwa 500 Staubteilchen sind.

Wald als Rohstoffquelle

Holz wird heute zu vielen Zwecken genutzt: als Baumaterial, Energielieferant, Werkstoff und in der Verpackungs- und Papierindustrie. Daher gehört das Holz zu den bedeutendsten nachwachsenden Rohstoffen in Deutschland. Weil ihm eine so große Bedeutung zukommt, ist es die Aufgabe der nachhaltigen Forstwirtschaft sicherzustellen, dass nicht mehr Holz geschlagen wird als nachwächst. So werden in Deutschland mittlerweile jährlich nur 62% des nachwachsenden Holzes geschlagen.

Wald im Dienste der Gesellschaft

Nicht zuletzt übernimmt der Wald zwei für die Gesellschaft äußerst wichtige Funktionen: er ist Sicht- und Lärmschutz! So kommt es nicht selten vor, dass Industrieanlagen, Autobahnen oder Abbaugebiete in der freien Landschaft gezielt durch Wälder versteckt werden um die dort ansässige Bevölkerung nicht zu beeinträchtigen. Vor allem im Raum der Alpen fungieren Wälder darüber hinaus auch als Lawinenschutz, da eine besonders dicht bewachsene und mit hochstämmigen Bäumen ausgestattete Waldfläche große Schneeansammlungen verhindert. 

 Neben diesen Funktionen ist der wohl wichtigste Nutzen für die Gesellschaft der im Wald entstehende Erholungsraum. Spaziergänge und Wanderungen durch das beliebte Grün sind entspannend und frische Waldluft ist belebend. So bietet der Wald den Menschen einen Ausgleich zum stressigen und lauten Alltag. Die Forstwirtschaft unterstützt dies, indem sie für Pilz-Sucher, Wanderer und Radfahrer eine Infrastruktur in Form von Wegen und Parkplätzen bereitstellt.

Wachsende Bedeutung der Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft

Obwohl das Bewusstsein der Gesellschaft für die Natur und Umwelt in den letzten Jahren einen deutlichen Anstieg verzeichnen konnte, sind die Auswirkungen des menschlichen Wirtschaftens und Handelns auf unserem Planeten immer noch deutlich spürbar. Damit wir den Wald nicht als Sauerstoff-, Wasser- und Rohstofflieferant verlieren, ist eine nachhaltige Forstwirtschaft notwendig. Als eines der waldreichsten Länder Mitteleuropas ist Deutschland, dessen Gesamtfläche zu etwa einem Drittel von Wald bedeckt ist, auf einem guten Weg hin zur Nachhaltigkeit! 

Falls Sie wissen möchten, was wir als Unternehmen dazu beitragen, stöbern Sie gern auf unserer Webseite oder lesen sie unseren Blog-Beitrag zum Thema „Nachhaltigkeit in der Produktion unserer Holz-Produkte“.